Encanto, das sechzigste Meisterwerk aus den Walt Disney Animation Studios, bringt uns, passend zur Weihnachtszeit, eine Geschichte über Familie und die schwere Aufgabe, für sich selber einzustehen. Hier ist unsere Rezension zum Film.
Die Regie führte Byron Howard, welcher bekannt ist, für Meisterwerke wie Zoomania und Rapunzel. Dabei half ihm Jared Bush, welcher bereits bei Zoomania als Co-Regisseur dabei war, aber mit Encanto sein Regisseur-Debüt liefert.
Lin Manuel-Miranda, bekannt für seine musikalische Mitarbeit an Vaiana, als auch seine vielen anderen Projekte wie Hamilton, steuerte die Vielzahl an Songs bei und sorgt so für die gute Laune-Stimmung im Kino.
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Der Film startet am 24.11. in Deutschland. Wir hatten die Gelegenheit ihn vorab zu sehen und es sei gesagt: Es wird bunt!
Diese Review wird keine Spoiler enthalten, wird sich aber dennoch mit dem groben Aufbau der Story und einigen Elementen aus dieser beschäftigen, wer also lieber ohne ein gewisses Vorwissen ins Kino gehen will, sollte dies zu erst tun, und dann gerne wiederkommen.
Ein Haus voller Mysterien
Mirabel Madrigal ist die Nachfahrin einer ganz besonderen Familie. Als ihre Oma vor langer Zeit Drillinge gebar, mussten sie und ihr Mann, mit ihrer neuen und kleinen Familie fliehen. Auf der Flucht starb ihr Mann und ihre Oma blieb mit den Kindern zurück. Aus dieser tiefen Trauer und Magie wurde aus einer normalen Kerze, ein besonderes Geschenk. Aus ihr bildete sich ein großes Haus, in der die ganze Familie Platz und Schutz fand. Doch nicht nur das Haus war magisch: Als die Kinder etwas älter worden, schenkte ihnen das Haus eine Gabe. Dies tat das auch bei den Kindern der drei. Jede der Gaben war individuell und charakterecht. Hier ist alles dabei von Superstärke bis zur Fähigkeit mit Tieren reden zu können.
Als Mirabel nun endlich dran ist, leuchtet ihre Tür nicht auf. Sie bleibt ohne Fähigkeiten. Dies schockiert nicht nur die Familie, sondern auch die kleine Stadt, welche sich um die Madrigals über die Jahre gebildet hat.
Seit diesem Tag war nichts mehr wie es war und langsam nimmt das Unglück seinen Lauf.
Kolumbien in all seinen Farben
Wie wir es von Disney gewohnt sind, kriegen wir wieder Einblicke in eine Kultur, die leider oft zu kurz kommt. Die Madrigals leben in den atemberaubenden Bergen Kolumbiens. Der Film zeigt uns nicht nur wie wichtig dort sowohl die Familie, als auch die Leute um einen sind, sondern zeigt auch, wie tief es dort verankert ist, dass diese Kommunen sich gegenseitig unterstützen. Mirabels Oma legt großen Wert darauf, dass die erworbenen Fähigkeiten hauptsächlich dafür genutzt werden, um das Dorf um sie herum zu unterstützen.
Auch dieses Mal arbeitete Disney natürlich eng mit den richtigen Beratern zusammen, um eine akkurate, aber lebhafte Darstellung zu garantieren. Die Charaktere sind sehr divers gestaltet, auch dies ist ein wichtiger Teil von Kolumbien, Auch wurden natürlich Architektur als auch Tänze und die Musikstücke dieser Kultur nachempfunden.
Der Kopf hinter Hamilton
Wer ein Fan von Lin Manuel-Miranda und seinem Pop und Rap Einfluss auf das Musical Genre ist, der wird von diesen 8 neuen Songs sicherlich hellauf begeistert sein.
Mich begleitete er vor Allem in meinen Teenie Jahren mit ‘In the Heights’ und ‘Hamilton’ . Grundsätzlich schätze ich ihn als Künstler sehr und habe wahrscheinlich jedes Werk gesehen, in dem er einen Teil der Musik komponiert hat. Aber gerade deswegen fehlt mir langsam der diverse Klang in verschieden Werken. Während in Vaiana einige Stücke popiger gehalten wurden, was gerade auf dem richtigen Grad funktionierte, driftet es in diesem Film doch sehr in die Pop-Schiene ab. Dieser hört sich zudem auch immer auffälligst nach Lin an.
Ich selber werde mir den Soundtrack sicher noch einige Male anhören, aber persönlich würde ich lieber eine Entwicklung in die alte Musical-Richtung sehen und nicht das Gefühl haben, dass ich dieses Lied auch gleich im Radio hören kann. Wer das aber gerne mag, wie zum Beispiel bei ‘the greatest Showman’, der wird hier seinen Spaß haben.
Überrascht war ich aber, dass Lin Manuel-Miranda selber nicht zu hören war, auch nicht im Abspann. Wer bereits einige Sachen von und mit ihm gesehen hat, weiß das dies fast unmöglich scheint.
Bunt. bunter. Encanto
Optisch ist der Film wunderschön. Disneys Spiel mit Farben wird von Film zu Film besser und alleine für dieses Farb-Feuerwerk lohnt sich der Film.
Zudem ist er an kreativer Gestaltung nahezu nicht zu übertreffen. Jeder der magischen Familienmitglieder, hat einen eigenen riesigen Raum, welcher sich an der Fähigkeit jedes einzelnen inspiriert. Ein optisch total interessantes Werk, welches sich auf jeden Fall aus der Menge abhebt und im Kopf bleibt.
Familie verbindet
Encanto ist mal wieder ein toller Film für die Familie, welcher aber auch eine gute Einleitung ist, um nicht besprochene Familienkonflikte einmal anzusprechen. Wir finden uns sicher alle irgendwo wieder in Erwartungshaltungen unserer Familie, welche wir nicht treffen oder auch Familiengeheimnissen, welche lieber tot geschwiegen werden.
Zudem war die diverse Charaktergestaltung eine sehr tolle Abwechslung und bietet nicht nur optisch, sondern auch charakterlich, noch einen so großen Raum an Ideen und Entwicklung. Viele der Charaktere konnten nur angeschnitten werden. Hier wünsche ich mir auf jeden Fall noch eine Sammlung an Shorts, wo wir einen genaueren Blick in diese inneren Welten gewinnen.
Wer also einfach mal wieder etwas optisch schönes, als auch musikalisches unterhaltsames sehen will, sollte diesen Film auf keinen Fall verpassen.
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„Encanto“ läuft ab dem 24. November in den deutschen Kinos. Habt ihr den Film gesehen? Dann verratet uns doch eure Meinung in den Kommentaren.
Möchtet ihr mehr zu „Encanto“ erfahren, dann empfehlen wir euch unsere dreiteilige Interview-Reihe mit den Filmemachern:
- Teil 1: Disneys Jubiläumsfilm nährt sich aus dem Zauber Kolumbiens
- Teil 2: Tänzerisches „Encanto“: Wie Disney den richtigen Takt gefunden hat
- Teil 3: Bewegt, inspiriert und bewegend – so nahm das neue Disney-Trickmusical Gestalt an
Redakteurin bei DisneyCentral.de
Schon als Kind war bei Alina die heutige Disney Faszination abzusehen.
Geprägt durch einige Besuche im Disneyland Paris, Disneyland Kalifornien und Walt Disney World. Sogar eine sogenannte Disney-Ecke in Ihrem Zimmer, die sich aber ganz schnell in das ganze Zimmer verbreitet hatte. Seitdem ist Disney aus Ihrem Leben nicht mehr wegzudenken.
Alina begeistert sich hauptsächlich für die Geschichte der Parks und Filme, wobei natürlich auch neue Projekte nicht fehlen dürfen. Seit Mitte 2018 ist sie aktiv in der Disney Instagram Community unterwegs.
Mit Mirabel wurde ich nicht warm. Dafür gefielen mir ihre Familienmitglieder um so besser. Respekt an die Macher für das Ende. Genaueres kann ich dazu leider nicht schreiben ohne zu spoilern.
Ansonsten missfiel mir das aristokratische Setting (Edle Familie versorgt das “arme, dumme” Dorf.) Immerhin haben die Dorfbewohner zum Ende hin auch mal selbst Hand angelegt. Disney braucht grundsätzlich weniger Geschichten über einzelne Figuren, die für sich kämpfen, als vielmehr “Gemeinsam-sind-wir-stark”-Geschichten. Sind nur leider politisch nicht gerne gesehen…
Davon abgesehen nicht einer der schlechtesten Filme (gibt es überhaupt schlechte Disney-Meisterwerke?), aber auch nicht einer der besten. Er hat viele liebenswerte Ideen und ist nicht so steril wie “Raya”, aber auch nichts irgendwie Herausragendes, wie zuletzt Pixars “Soul” und “Luca”.
Bei Mirabel stimme ich dir definitiv zu. Ich freue mich, dass viele sie so lieben, aber meine art Charakter ist sie überhaupt nicht. Ich hoffe wirklich auf Shorts oder vielleicht eine Disney Plus serie wo man noch viel deutlicher auf die Charaktere eingehen könnte. Bin total begeistert von den Konzepten, aber auf der Leinwand hat einfach die Zeit gefehlt diese zu entwickeln.