In der heutigen Zeit haben Medien einen enormen Einfluss auf unsere Gesellschaft und unsere Werte. Dazu zählt unter anderem auch das soziale Verständnis von Geschlechtern. Unser Frauenbild wird von Büchern, Filmen, Musik und Videos mitgestaltet. So beeinflussen Medien Gesellschaftsstrukturen, Erwartungen an Beziehungen, aber zugleich auch die eigene Identitätsfindung.
Weltbekannten Unternehmen wie Disney kommt dabei eine besondere Stellung zu. Durch den Hype um Disney Prinzessinnen steht hier häufig die Rolle der Frau im Vordergrund. Doch wie stellt Disney die beliebten Prinzessinnen dar? Können wir sie guten Gewissens als Vorbilder nutzen?
Disney als Meinungsführer
Der US-amerikanische Medienkonzern, der 1923 von den Brüdern Walt und Roy Disney als „Disney Brothers Cartoon Studio“ gegründet wurde, gilt mittlerweile als eines der größten internationalen Medienunternehmen. Auf der ganzen Welt kennen Menschen die magischen Geschichten.
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Bereits im ersten animierten Zeichentrickfilm „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ setzte Disney darauf, eine Prinzessin in den Vordergrund zu rücken. Über die Jahre lernten wir unterschiedliche Prinzessinnen kennen. Bis heute sind Prinzessinnen ein Hauptthema. Egal ob als Medium, Figuren in den Parks oder Merchandise – man sieht sie überall. Die dargestellten Frauenbilder lassen sich in einem historischen Kontext in drei Generationen einordnen.
Disney Prinzessinnen = Hilflose Hausfrauen?
Die erste Generation bildet das Fundament der royalen Erzählungen. Zu ihr zählen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (1937), „Cinderella“ (1950) und Dornröschen“ (1959). Hier werden vor allem der „Erste Liebe Kuss“ und das „Glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ als wichtige Elemente etabliert.
In dieser Zeit hielt die Gesellschaft an einem Idealbild der Familie fest. Die Arbeiten von Männern und Frauen wurden strikt getrennt. Der Mann versorgte die Familie, während die Frau für den Haushalt und die Erziehung der Kinder verantwortlich war. Dieses Bild ist auch bei den frühen Prinzessinnen vorherrschend. So übernimmt Schneewittchen sofort die Rolle der Hausfrau, als sie zu den Zwergen stößt. Cinderella verrichtet für ihre Stiefmutter wie eine Magd Arbeiten im Haus. Sie äußert keine Widerworte, sondern singt und lächelt sogar dabei.
Alle drei Prinzessinnen verhalten sich in ihren Filmen eher passiv. Sie werden von ihren Prinzen, Tieren oder guten Feen aus gerettet. Damit wirken sie auf sich allein gestellt eher hilflos. Ihr Traum ist es, ihre große Liebe kennen zu lernen und zu heiraten. Das ist für die damalige Zeit nicht untypisch. Statt der Persönlichkeit scheint eher das Aussehen der Prinzessinnen im Vordergrund zu stehen. Tiefgründige Unterhaltungen mit dem Prinzen finden nicht statt. Die Männer scheinen sich daher eher in das Aussehen zu verlieben.
Eine Heirat scheint der einziger Ausweg aus einer schwierigen Situation zu sein, gerade bei Cinderella. Die amerikanische Schriftstellerin und Psychotherapeutin Colette Dowling hat diesem Thema sogar ein ganzes Buch gewidmet. In „The Cinderella Complex: Women’s Hidden Fear of Independence“ beschreibt sie, wie Frauen bereits in ihrer Kindheit durch das Zuschreiben bestimmte Charakterzüge in ein Abhängigkeitsverhältnis gedrängt würden. Aufgrund von fehlendem Selbstvertrauen und fehlender Erfahrung mit Unabhängigkeit, entwickle sich eine Furcht vor der eignen Selbstbestimmung. Stattdessen warteten Frauen auf äußere Ereignisse wie Hochzeiten, die ihr Leben verändern sollten. Dies sei ein Trugschluss, da diese das Abhängigkeitsverhältnis nicht lösen könnten.
Sind die ersten Disney Prinzessinnen dadurch schlechte Vorbilder? Das Frauenbild der ersten Generation orientiert sich an den damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten. Vor diesem Hintergrund war das Frauenbild quasi aktuell. Aus heutiger Sicht sollten die Filme mit kritischem Blick betrachtet und mit jüngeren Zuschauern diskutiert werden. Es lässt sich positiv hervorheben, dass Frauen in den 1950er Jahren in den Medien noch stark unterrepräsentiert waren. Durch Disneys Fokus auf Prinzessinnen wird Frauen mehr Bedeutung zugeschrieben, ihre Geschichten werden erzählt.
Vielfalt und Stärke
„Arielle“ (1989), „Die Schöne und das Biest“ (1991), „Aladdin“ (1992), „Pocahontas“ (1995) und „Mulan“ (1998) gehören der zweiten Generation von Disney Prinzessinnen an. Hier treten erstmals neue Typen von Frauen mit vielfältigeren Persönlichkeiten auf. Protagonistinnen aus anderen Kulturen werden den Zuschauern vorgestellt.
In dieser Zeit werden Frauen noch immer viele Stereotype zugeordnet. Im Fokus steht zum Beispiel die weibliche Jugend. Deshalb werden Frauen in den Medien meist jünger dargestellt als Männer. Disney schließt sich diesem Trend an. Alle Prinzessinnen der zweiten Generation sind etwa zwischen 15 und 18 Jahren alt. Ihre Prinzen sind in der Regel mindestens zwei Jahre älter.
Die Schönheit der Frau spielt nach wie vor eine große Rolle. Frauen wurden in den Medien teilweise stark sexualisiert. Um Aladdin im Kampf gegen Jafar zu helfen, versucht Jasmine den Bösewicht zu verführen. Die Meerhexe Ursula erklärt Arielle, dass es kein Problem sei, Ihren Prinzen mit ihrem hübschen Gesicht und ihrer Körpersprache auch ohne Stimme für sich zu gewinnen. Mulan und weitere chinesische Mädchen werden anhand ihres Aussehens von der Heiratsvermittlerin bewertet. Tatsächlich war dies in der chinesischen Kultur so nicht üblich, diese wird im Film unterdrückender dargestellt als sie tatsächlich war.
Dennoch sind Fortschritte bei Disney zu erkennen. Pocahontas ist eine weise, umweltbewusste Frau, die ihren eigenen Weg verfolgt und sich von ihrem Vater keinen Ehemann aufzwingen lässt. Zusätzlich bringt sie zwei verschiedene Kulturen dazu, sich gegenseitig zu akzeptieren. Arielle und Jasmine stehen stärker für ihre Träume ein als ihre Vorgängerinnen. Belle sind Bücher wichtiger als ihr Aussehen, obwohl sie dadurch in ihrem Dorf als merkwürdig gilt.
Mulan zählt zu den ersten Prinzessinnen, die selbst die große Heldentat am Ende des Films ausführen: Sie rettet China vor den Hunnen. Der Kaiser ehrt sie für ihre Tat und das Volk verneigt sich vor ihr. Insgesamt stehen nun eher abenteuerlustigere Prinzessinnen im Fokus, die zudem unabhängiger und weniger hilflos wirken als zuvor. Frauen haben damit nicht mehr nur als traditionell weiblich geltende Charakterzüge. Stärke, Athletik und Durchsetzungsvermögen sind einige der „männlichen“ Eigenschaften, die nun auch bei den Protagonistinnen vertreten sind. Die Rollenbilder sind diverser.
Dennoch sind eher traditionelle Geschlechtervorstellungen präsent: Die Heirat bleibt ein wichtiges Thema. Alle Filme der zweiten Generation greifen zumindest ein romantisches Interesse an Männern auf. Pocahontas ist die einzige Prinzessin, die sich bewusst gegen eine Hochzeit entscheidet.
Wir brauchen keinen Mann
In der dritten Generation sind die Geschichten „Küss den Frosch“ (2009), „Rapunzel – Neu verföhnt“ (2010), „Merida“ (2012), „Die Eiskönigin – Völlig Unverfroren“ (2013), „Moana“ (2016) und „Die Eiskönigin II“ (2019) vertreten. Die aktuellen Prinzessinnen unterscheiden sich stark von der ersten Generation. Sie sind nicht mehr unbedingt verheiratet oder verliebt und arbeiten daran, Ihre Träume selbst zu verwiklichen.
Tiana gesellt sich als erste afroamerikanische Prinzessin gemeinsam mit Moana (im Deutschen „Vaiana“), der ersten polynesischen Prinzessin, zu den royalen Figuren und steigert deren kulturelle Diversität. Die Köchin aus New Orleans verfolgt als erste Protagonistin den Traum einer eigenen Karriere. Mit harter Arbeit möchte sie ihr eigenes Restaurant eröffnen.
Auch Rapunzel jagt ihrem Traum nach, die Welt zu entdecken und die faszinierenden Lichter an ihrem Geburtstag zu sehen. Moana, Anna und Elsa retten ihre Mitmenschen vor Naturkatastrophen. Merida und ihre Mutter lösen ihr tierisches Problem zusammen. Die Prinzessinnen nehmen die treibende Kraft ein. Männer stehen ihnen dabei zur Seite, aber beide Geschlechter scheinen entweder gleich bedeutsam für die Handlung oder die Protagonistinnen selbst übernehmen die Führung. Dabei haben alle Prinzessinnen etwas gemeinsam: Sie vertrauen auf ihre eigene Stärke und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand.
Im Gegenzug wird den Prinzen nicht mehr nur die Rolle des Retters und Beziehungspartners zugeschrieben. Natürlich verschwindet die wahre Liebe nicht aus allen Geschichten, aber sie entwickelt sich nun langsamer als bei Schneewittchen und Co. Eine Ausnahme hierbei sind Annas plötzliche Gefühle für Hans, allerdings schreitet ihre Schwester ein und ist einsetzt, dass sie jemanden heiraten möchte, den sie erst seit einem Tag kennt.
Tatsächlich kommen Elsa, Moana und Merida sehr gut ohne eine Hochzeit oder sogar einen Prinzen aus. Disney greift, ähnlich wie andere Medien, neue, unkonventionelle Frauenbilder auf, die positive Botschaften für Frauen und Mädchen vermitteln. Das Frauenbild wird um mehr Charaktereigenschaften erweitert.
Die Zukunft der Disney Prinzessin
Über die Jahre haben sich die Disney Prinzessinnen stark verändert. Zwischen 1930 und 1960 hielt Disney an den traditionellen Geschlechterrollen fest. Cinderella, Aurora und Schneewittchen treten als Hausfrauen auf, die von ihrem Prinzen gerettet werden. Die wahre Liebe spielt eine große Rolle. Ab 1980 wird die Disney Prinzessin zunehmend komplexer. Stereotype wie die weibliche Schönheit und Liebe werden zwar beibehalten, aber um weitere Aspekte ergänzt. Arielle, Belle, Jasmine, Pocahontas und Mulan treten selbstsicherer auf und gestalten ihre eigene Zukunft mit.
Iml Laufe der Zeit stellt Disney immer diversere, unabhängigere und vielschichtiger Prinzessinnen vor. Tiana, Rapunzel, Merida, Anna, Elsa und Moana übernehmen eine Vorbildsfunktion als starke Anführerinnen und Karrierefrauen. Die Prinzen sind nicht mehr die Retter und Bräutigame, sondern stehen den Protagonistinnen mit Rat und Tat zur Seite.
Das Frauenbild ist im Wandel und so auch die Disney Prinzessinnen: Disney hat entschieden, Raya im Rahmen der „World Princess Week“ 2022 den Titel der Disney Prinzessin anzuerkennen. Der Film „Raya und der letzte Drache“ (2021) ist nun Teil der dritten Generation von Disney Prinzessinnen. Raya widmet sich der Rettung ihres Landes. Sie schließt sich ihren Vorgängerinnen als eine weitere, starke Persönlichkeit an.
Die neue Generation von Disney Prinzessinnen lässt vermuten, dass die klassischen Geschlechterstereotype auch zuküftig weiter aufgebrochen werden. Charaktereigenschaften werden eventuell geschlechterunabhängiger verteilt. Im Mittelpunkt steht, hoffentlich, eine starke Frau mit zahlreichen Facetten. Live Action Verfilmungen der royalen Geschichten gehen bereits in diese Richtung. Prinzessin Jasmine bekommt in der Neuauflage ihres Films nicht nur die Chance, sich als Sultanin unter Beweis zu stellen, sondern auch eine Ballade gegen ihre Unterdrückung.
Aufgrund iher Bekanntheit wird Disney mit den Disney Prinzessinnen vermutlich weiterhin wichtige Rolle bei der zukünftigen Entwicklung des Frauenbildes spielen. Disney kann das Verständnis der modernen Frau mitgestalten. Besonders Kinder sind eine wichtige Zielgruppe, denn sie lernen durch Medien die Gesellschaft kennen. Träume, Erwartungen und Identitäten werden ebenfalls durch die Medien geformt. Disney hat die Vorbildfunktion der Disney Prinzessinnen erkannt und spricht jüngere Zuschauer auch über andere Kanäle wie YouTube an.
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Wir bleiben gespannt, wie Disney Prinzessinnen in der Zukunft dargestellt werden und welche Lebensziele sie verfolgen werden. Besonders die Entwicklung der dargestellten Beziehungen ist sehr interessant. Werden Disney Prinzen und „Glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ relevant bleiben oder werden wie „Die Eiskönigin“ zunehmend andere Beziehungskonstellationen thematisiert? Vielleicht schafft es ja auch die erste homosexuelle Prinzessin auf die Kinoleinwand?
Jetzt seid ihr dran: Schreibt uns gerne, was ihr auch von den zukünftigen Disney Prinzessinnen erhofft.
Redakteurin bei DisneyCentral.de
Mit Schlafliedern wie „Can You Feel the Love Tonight“ wurde Lotzy ihre Liebe für Disney quasi in die Wiege gelegt. Ihre Kindheit wurde von zahlreichen magischen Filmen, Serien und Songs geprägt. „Kim Possible“, „Hercules“, „Tarzan“, „Mulan“ und natürlich die „High School Musical“ Filme zählten hierbei zu den stärksten Einflüssen.
Nach ihrem Studium beschloss die Abenteurerin, Meridas Beispiel zu folgen und ihr eigenes Glück zu suchen: Als Cultural Representative erlebte sie in Epcot das wohl zauberhafteste und intensivste Jahr ihres Lebens. Egal ob Charaktere, Abendshows, Achterbahnen oder Tanzpartys – all diese Erinnerungen wird sie niemals vergessen. Neben den Disney Parks in Orlando erkundete sie außerdem Disneyland, California Adventure sowie Disneyland Paris. Aber das ist ihr nicht genug! Es gilt noch weitere Disney-Schlösser und Welten zu bestaunen.
Eine Antwort auf „Gute Vorbilder? Die Disney Prinzessinnen, unsere Gesellschaft und das Frauenbild bei Disney“