Wie alles begann
“Dem Ingeniör ist nichts zu schwör!” Diesen Satz hatte Dr. Erika Fuchs dem Ingenieurlied“ von Heinrich Seidel entliehen und in ihrer Übersetzung einer neuen Figur aus dem Duck-Kosmos angeeignet: dem Erfinder Daniel Düsentrieb.
Dieser entstammt, wie viele weitere Enten-Entenhausener, dem kreativen Geist von Carl Barks. “Eine peinliche Enthüllung” hieß die zehnseitige Kurzgeschichte, die im Mai 1952 erschien. Eigentlich ging es in dieser Geschichte um den ewigen Glückspilz Gustav Gans. Hier hatte der damals schon talentierte und verrückte Erfinder seinen ersten Kurzauftritt. Unter Barks verunglücken seine Erfindungen und Ideen jedoch oft etwas. So auch bei seinem ersten Auftritt, bei der er mittels eines Springstocks Butter produzieren möchte. Dies geht schief und er gewinnt nur Sahne, welche er dann Gustav zum Geschenk macht.
Seinen ersten großen Auftritt hatte Daniel Düsentrieb dann einen Monat später in “Die Intelligenzstrahlen”, in der er eben mittels dieser neuen Erfindung versucht, Tiere so intelligent zu machen, wie die “menschlichen” Bewohner Entenhausens. Doch natürlich lief auch dieses Vorhaben nicht ohne Komplikationen ab, was am Ende dazu führt, dass die Beeinflussung der Tiere (weitestgehend) rückgängig gemacht wird.
Helferlein
Disney-Autor und -Zeichner Don Rosa erzählte später in einer seiner Geschichten, dass es jene Intelligenzstrahlen waren, die dafür sorgten, dass aus einer kaputten Werkstattlampe Düsentriebs Sidekick wurde, welcher ursprünglich bei Barks noch eher unbemerkt über die Comicseiten tanzte. Dazu verrät uns Marko Andric (Editorial Director Magazines, Egmont Ehapa Media GmbH):

Das treue Helferlein steht dem Ingenieur seit der Comic-Geschichte „Katzenjammer“ (im Original „The Cat Box“), die erstmal 1956 veröffentlicht wurde, mit Rat und Tat zur Seite. Als Begründung für das plötzliche Auftreten des Helferleins wird vermutet, dass sein Erfinder Carls Barks dem ständig einsam in seiner Werkstatt tüftelnden Daniel Düsentrieb eine Figur an die Seite stellen wollte, damit der geniale Erfinder nicht ständig mit sich selbst reden müsse. Dies wurde umso mehr notwendig, weil Daniel Düsentrieb eine Zeit lang in seinen Abenteuern nicht mehr mit den Ducks auftreten durfte. Daher war Barks gezwungen einen Charakter zu entwickeln, mit dem Daniel Düsentrieb interagieren konnte: die Geburtsstunde des Helferleins. Wobei Barks selbst zugab, dass er das Helferlein anfangs nur verwendete, um die Ränder der Panels auszufüllen. „Ich behandelte es wie einen kompletten Niemand. Nicht einmal Daniel Düsentrieb merkte, dass es da war.“ Eine wahre CinderellaStory, in der Helferlein plötzlich aufgetaucht ist, zunächst von niemand wahrgenommen wurde, nur um dann für immer als heimlicher Star und fester Bestandteil in den Comics mit Daniel Düsentrieb seinen Platz zu finden. Bild: © 2022 Egmont Ehapa Media / Disney
Daniel ist keine Ente

Daniel Düsentrieb wurde über die Jahre zum festen Bestandteil des Duck-Kosmos und erhielt sogar seine eigen Comicreihen. Auch im TV wurde er bekannt, als er fester Bestandteil der Serie DuckTales wurde. In der Wiederauflage von 2017 bekam er ein stark verändertes Äußeres verpasst. Aber welches Tier soll Daniel Düsentrieb eigentlich sein? Denn im Gegensatz zu den Ducks ist er keine Ente, wie uns Marko Andric verrät:
Daniel Düsentrieb ist aufgrund seiner Familiengeschichte sehr eng mit den Ducks verbunden und wird auch wie ein Familienmitglied behandelt, indem er bei großen Feiern anwesend ist, allerdings ist er selbst keine Ente. Vielmehr ist Daniel Düsentrieb ein anthropomorpher Hahn (angeblich soll er zur Gattung der Wasserhühner gehören), was man auch an seinem Schnabel und in manchen Comic-Geschichten auch an seinen Hühnerbeinen erkennt. Dennoch hat sein Erfinder Carl Barks später offen zugegeben, dass er, wenn er geahnt hätte, wie populär Daniel Düsentrieb werden würde, diesen doch ähnlicher zu Donald und Dagobert Duck gezeichnet hätte.
Weiteres Wissenswertes zu Daniel Düsentrieb verrät uns dieses Video, welches uns freundlicherweise vom Disney Channel Deutschland zur Verfügung gestellt wurde:
Die Comics
Daniel Düsentriebs Jubiläum wird bei Egmont gebührend gefeiert. So stehen die Veröffentlichungen im April ganz im Zeichen des beliebten Tüftlers und Egmont hat ein tolles Comic-Paket geschnürt:
Neben der Micky Maus 09/2022 (€ 3,99), in der auch das Geheimnis gelüftet wird, wie Daniel Düsentrieb zu dem genialen Erfinder wurde, der er bis heute ist, und wie er an seine berühmte Erfinderwerkstatt in Entenhausen gekommen ist, wird das 70. Jubiläum des Genies auch in „Micky Maus präsentiert“ 39 (erscheint am 14.April 2022, € 3,50) sowie in „Walt Disney Lustiges Taschenbuch“ 558 „Das Zeitportal“ (erscheint am 26. April 2022, € 7,99) gefeiert.
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