Die reichste Ente der Welt feiert großes Jubiläum. Zum 75. Jahrestag seines ersten Auftritts sagen wir “Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Dagobert Duck” und blicken auf sein Leben und seine Liebsten und Feinde.
Der erste Comic-Auftritt: Weihnachten auf dem Bärenberg
Am 15. Dezember erschien in der Ausgabe 178 der Comic-Anthologiereihe “Four Color” die Comic-Geschichte “Christmas on Bear Mountain” (deutsch “Weihnachten auf dem Bärenberg” oder auch “Die Mutprobe”) von Carl Barks. Diese Geschichte ist insofern besonders, da in dieser erstmals ein grimmiger Verwandter der Ducks auftauchte, der sich so vorstellte: “Hier sitz ich einsam und verlassen und Weihnachten steht vor der Tür. Grauenhaftes Fest! Wenn’s nur erst vorbei wär! Weihnachten liegt mir nicht. Ich kann niemanden leiden und mich kann niemand leiden!” Einer, der also Weihnachten nicht leiden kann. Das kommt uns doch bekannt vor. Bevor er auch nur einen Taler für ein gemeinsames Weihnachtsfest mit seinem Neffen Donald und dessen Neffen Tick, Trick und Track springen lässt, sollen diese sich erst durch eine Mutprobe als würdig erweisen. Der Onkel, um dem es hier geht und der in dieser Geschichte seinen ersten Auftritt hatte, ist Dagobert Duck.
Dieser heißt im Original übrigens Scrooge McDuck. Der Vorname ist eine offensichtliche Anspielung auf die Figur Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens’ ”A Christmas Carol” (Eine Weihnachtsgeschichte). Nicht nur den Namen erbte Donalds Onkel von Dickens Figur, sondern auch dessen Geiz, den er bereits bei seinem ersten Auftritt offenbart – und Weihnachten mochte er auch nicht. Zwar spendiert Dagobert am Ende der Geschichte dem Neffen und den Großneffen das Weihnachtsfest, geizig bleibt er jedoch bis heute. Fantastilliardär wird man schließlich nicht, indem man mit Geld sinnlos um sich wirft.
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Zeigt sich Dagobert in seinem ersten Auftritt noch als gebrechlicher alter Mann wird er über die Jahre hinweg – trotz seines Alters – deutlich agiler und schreckt nicht davor zurück, sich selbst immer wieder auf Schatzsuche zu begeben. Dabei begleiten ihn seine Neffen und / oder Großneffen. Zunähst nur als Nebenfigur gedacht, zeigt sich Dagobert in seiner ersten Zeit in den Comics ausschließlich als Fiesling, der seinem Neffen das Leben schwer macht. Trotzdem gewann er im Laufe der Zeit an Beliebtheit und wurde zur Stammfigur. Zwar ist Dagobert seinem Neffen gegenüber auch später nicht immer der netteste, dann zeigt sich Dagobert allerdings eher als Typ mit harter Schale, aber weichem Kern.
Fun Facts
In dem Propagandafilm “The Spirit of ’43” spricht Donald mit seinem Gewissen, das von einem älteren Enterich mit Backenbart und schottischem Aussehen und mit ebensolchem Dialekt dargestellt wird. Dies könnte eine Vorlage für Dagobert gewesen sein.
In die Rolle seiner Vorlage Ebenezer Scrooge von Charles Dickens schlüpfte Dagobert übrigens selbst zweimal: in der Comic-Geschichte “Ein Weihnachtsmärchen” und im Animationsfilm “Mickys Weihnachtserzählung”.
Dagobert und das liebe Geld
Seinen Reichtum hat Dagobert im wahrsten Sinne des Wortes angehäuft. So spart er sich den Schritt, sein Geld zur Bank zu bringen. Stattdessen hat er einen Geldspeicher gebaut, der auf einem Hügel über Entenhausen steht. Dort lagert er seine Fantastilliarden an Talern. Das hat noch einen weiteren für ihn wertvollen Benefit: So fern möglich lässt sich die reichste Ente der Welt das tägliche Bad in seinem Vermögen nicht nehmen.
Seinen Reichtum schreibt Dagobert seinem Glückszehner zu, seinem ersten selbst verdienten Kreuzer. Diesen betrachtet er als seinen Glücksbringer, den er unter einer Glocke in seinem Geldspeicher wie seine Augäpfel bewacht. Seinen ersten Kreuzer verdiente Dagobert als Schuhputzer in Glasgow. Diese Szene wurde immer wieder aufgegriffen, nicht zuletzt in Don Rosas Dagobert Duck – Epos “Sein Leben, seine Milliarden”, wobei die Geschichte dort noch einen weiteren Twist bekommt.
Dagobert Ducks Feinde
Wer über so viel Geld verfügt, hat natürlich auch Neider und sogar Feinde, die an das Geld kommen wollen. Nicht wirklich auf Dagoberts Geld, als vielmehr auf sein Glück hat es die Hexe Gundel Gaukeley abgesehen. In aller Regelmäßigkeit versucht sie, Dagobert um seinen Glückszehner zu erleichtern. Ihr Ziel ist es, diesen im Vesuv einzuschmelzen und ein Amulett daraus zu fertigen, welches Gundel zur mächtigsten Hexe der Welt machen würde.
Auf Dagoberts Geld abgesehen haben es natürlich die Panzerknacker, die letztes Jahr selbst ihr 70-jähriges Jubiläum gefeiert haben. Immer wieder ersinnen sie Pläne um den Geldspeicher zu stürmen, aber natürlich gehen diese Pläne immer zu Ungunsten der Bande aus.
Mit Mac Moneysac und Klaas Klever hat Dagobert gleich zwei Kontrahenten, die mit ihm um den Titel “Reichster Mann der Welt” wetteifern. Letzterer ist dabei derjenige, der Dagobert sogar als eine Art Vorbild sieht und ihn deswegen übertrumpfen möchte. Wann immer er es versucht und es ihm missglückt, verzerrt er zum Schluss seinen Hut.
Natürlich hat Dagobert einige Feinde mehr, aber diese Auswahl stellt die wesentlichsten vor.
Immer wieder kommt es vor, dass sich Dagoberts Feinde sogar verbünden, um ihn eins auszuwischen, aber selbst dies misslingt letztlich.
Seine TV-Karriere mit DuckTales
Endgültige Bekanntheit über die Comics hinaus erlangte Dogobert Duck als Protagonist der Zeichentrickserie DuckTales, welche im Jahr 1987 ihre Premiere feierte und somit dieses Jahr ebenfalls 35 Jahre alt geworden ist. Die Serie handelt vor allem von Dagobert und seinen drei Großneffen Tick, Trick und Track, die sich von einem Abenteuer ins nächste stürzen. Unterstützt werden die Ducks bei ihren Abenteuern von Nicky, welche die Enkelin der Haushälterin Frieda ist und von Quack, dem (Bruch)Piloten. Die Serie basierte lose auf den Geschichten von Carl Barks.
Die Serie war so erfolgreich, dass sie 1990 eine Filmfortsetzung für das Kino erhielt: “DuckTales: Der Film – Jäger der verlorenen Lampe”.
2017 und damit 30 Jahre nach der Erstausstrahlung von DuckTales bekam die Serie einen modernisierten Reboot, der auch gestalterisch einige Unterschiede aufwies. Die Zeichnungen wirkten nicht nur moderner und dynamischer, auch die Figuren selbst wurden optisch angepasst. So unterschieden sich Tick, Trick und Track optisch deutlich voneinander. Aber auch die Charkterzüge wurden deutlich modernisiert. Friedas Posten als Haushälterin ist hier nur eine Fassade, da sie eigentlich eine S.H.U.S.H. – Agentin ist, die mit Dagobert zusammenarbeitet. Zudem bietet diese Neuinterpretation mit Donalds Schwester Della, die somit die Mutter von Tick, Trick und Track ist, eine weitere bisher unbekanntere Figur aus dem Duck-Clan. Die Reboot-Serie hat zudem die Eigenschaft, auf viele weitere Disney-Aftrenoon-Serien zu referenzieren und diese miteinander zu verbinden. Prominentes Beispiel dabei ist Darkwing Duck.
Fun Facts
Tatsächlich sollte Donald Duck auch in der Originalserie eine größere Rolle spielen. Da dieser aber mit seinem Entenakzent oft zu unverständlich war, verzichtete man darauf. Erst in der Serie “Quack Pack” bekam er seine Serien-Hauptrolle neben seinen drei Neffen, die sich übrigens bereits in dieser Serie optisch und charakterlich voneinander unterschieden. Dies wurde im DuckTales – Reboot von 2017 wieder aufgegriffen und dort hatte Donald auch größere Auftritte.
Die oben erwähnten Schurken finden sich – bis auf Klaas Klever – auch in der Originalserie wieder. Klaas hatte jedoch im Reboot endlich seinen Auftritt.
Im deutschen Titelsong zur Original-Serie finden Pluto und Goofy Erwähnung, die jedoch niemals in der Serie auftauchen. Aus dem Maus-Kosmos tauchen lediglich Kater Karlo und das schwarze Phantom als schurkische Gaststars auf. Letzterer spielt auch im Reboot eine größere Rolle. Hier taucht dann tatsächlich in der Folge “Quack Pack” auch Goofy als alter Freund Donalds auf. Da sich die neue Version des Titelsongs aber deutlicher an das Original anlehnt, finden Goofy Pluto in dieser Version keine Erwähnung mehr.
Weitere Film- und TV-Auftritte
Vor seinem Auftritt in DuckTales hatte Dagobert bereits andere Auftritte in Disney-Produktionen. So war er ab 1955 zum Beispiel im Intro des legendären “Mickey Mouse Club” zu sehen. 1967 folgte dann mit “Scrooge McDuck and Money” sein erster eigener Kurzfilm. Wie oben bereits erwähnt spielte er 1983 in “Mickys Weihnachtserzählung” die Rolle seines Namensvetters aus Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte. 1986 erschien das TV-Special “Goofy im Fußballfieber” in dem Dagobert an der Seite seiner Großneffen ebenfalls eine zentrale Rolle spielte. Es wird gemutmaßt, dass dieses Special zur Serie DuckTales inspiriert haben könnte. Tad Stones war für dieses Special mitverantwortlich.
Neben den offensichtlichen Rollen in den DuckTales – Serien war Dagobert dann vor allem in Gastrollen zu sehen: Raw Toonage (1992), Neue Micky Maus Geschichten, (1999) Mickys Clubhaus (2001) und Micky Maus (2013). Auch im Film “Chip und Chap: Die Ritter des Rechts” diesen Jahres hatte Dagobert einen kurzen Gastauftritt. In “Mickys fröhliche Weihnachten” tritt Dagobert in dem Segment “Weihnachten ohne Ende” auf; in der Fortsetzung “Mickys turbulente Weihnachtszeit” spielt Dagobert im Segment “Einmal Nordpol und zurück” eine Rolle.
Die Jubiläumsfeier
Sein Jubiläum feiert Dagobert hierzulande vor allem durch zahlreiche Comicveröffentlichungen, die sich über November und Dezember erstrecken.
Im Februar 2023 geht es in “Dagobert und der Drache von Glasgow” zurück in Dagoberts Kindheit und dessen Heimat. Es handelt sich um einen Band der Hommagereihe, auf den ich hier schon hinweisen möchte.
Lieber Dagobert, bleib bitte noch lange so abenteuerlich und nimm uns mit in viele spannende Abenteuergeschichten.
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Egal, ob Zeichentrick oder Comic: Welches sind Eure Lieblingsgeschichten mit Dagobert Duck? Verratet es uns in den Kommentaren.
Autor bei DisneyCentral.de
Steffen ist Comic-Fan seitdem das möglich ist (es gab Hürden). Sogar noch etwas länger ist er Disney-Fan. Natürlich gibt es genug Möglichkeiten, das zu kombinieren. Neben Disney-Filmen und -Serien gibt es schließlich auch jede Menge Comics zum Thema. Seit 2004 ist Steffen auch Besucher vom Disneyland Paris – so oft das eben möglich ist. Die restlichen Parks befinden sich noch auf seiner Bucket-List. Ansonsten begeistert ihn die Themenvielfalt, die Disney bietet – und im Speziellen die bunte Welt der Toons.
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