Review zu PETER PAN & WENDY: Ein Disney Klassiker wird düster, jedoch wunderschön

Mit “Peter Pan & Wendy” reiht sich ein neuer Film in die Liste der Real-Verfilmungen unserer Lieblings Disney Klassiker ein. Wir durften diesen bereits vorab sehen und waren für euch bei der Pressekonferenz mit den Stars und Filmemacher dabei.

Die Regie übernimmt diesmal David Lowery. Der bereits die 2016 Verfilmung von Elliot, das Schmunzelmonster aus dem Jahr 1977 übernommen hat. Dieses Mal traut er sich an den Klassiker jeder Kindheit PETER PAN heran.

Auch hier gibt es wieder geringe Abwandlungen der Geschichte, vor Allem erfahren wir mehr über die Geschichte von Captain Hook und Peter Pan.

Peter Pan und die Schauspieler

Gespielt wird einer der beliebtesten Bösewichte des Disney-Universums von Jude Law. Bekannt aus Captain Marvel und Sherlock Holmes. Dieser bietet, wie von ihm bekannt eine grandiose schauspielerische Leistung und steuert den Hook-Charakter noch einmal ganz neu an, als er uns vorerst bekannt war.

In der Pressekonferenz erzählte Law wie sein ältester Sohn absolut fasziniert von Captain Hook war und er diesen schon damals zuhause ganz oft für ihn spielte. Nur jetzt in einer großen Produktion ohne Holzschwert.

Auch Yara Shahidi, die Darstellerin von Tinkerbell hat eine ähnliche Geschichte: Zu Halloween verkleidete sie sich damals als Tinkerbell. Dies war sogar ihr erster richtiger Berührungspunkt mit Disney.

Unsere geliebte Wendy wird von Ever Anderson gespielt. Ein junges Mädchen, welches wir bereits aus Black Widow kennen. Oder auch als Tochter der berühmten Schauspielerin Mila Jovovich, welche ihr wirklich aus dem Gesicht geschnitten ist. Sie spielt Wendy nicht nur hervorragend, sondern lässt etwas Eigenes in den Charakter einfließen. Die neue Wendy ist weiterhin klug und steht für sich selber ein. Aber sie vermittelt auch ein moderneres Bild eines jungen Mädchens. Auch in der Pressekonferenz wirkte Ever sehr aufgeschlossen, intelligent und grundsätzlich sehr sympathisch.

Eine neue Dynamik

Wendy und Tinkerbell haben in der ersten Disney-Produktion nicht gerne miteinander zu tun. Vor Allem Tinkerbell ist eifersüchtig auf Wendys und Peters Beziehung zueinander und beide arbeiten eher gegeneinander. Dies war in diesem Film nicht so, un obwohl ich normalerweise Charakterveränderungen ungerne sehe, haben sie mir hier doch deutlich besser gefallen. Ich war bereits als Kind nicht mit der Dynamik beider zufrieden. Gerade da beide als alleinstehende Charaktere intelligent, loyal und hilfsbereit waren. Diese Abänderung wirkt deutlich stimmiger mit den Charakteren als auch der Geschichte. Es passt vor Allem besser in den heutigen Zeitgeist.

Auch Ever Anderson und Yara Shahidi, die Darstellerin von Tinkerbell, waren begeistert von der neuen Dynamik der beiden. Sie schätzen vor Allem die kleinen Momente, in denen Wendy und Tinkerbell sich gegenseitig schätzen.

Faszinierend das dies so gut funktioniert hat. Yara erzählte, dass sie alle Tinkerbell Sequenzen in einem kleinen Set, nach den Dreharbeiten der anderen Darsteller, gedreht haben. So konnte sie sehen in welche Szene sie eingesetzt wird. Aber persönlich kennengelernt, haben sie sich erst zu den Terminen der Pressekonferenzen.

Düster und schön

Auch optisch ist der Film sehr ansprechend. Einige Sequenzen kommen leider nicht allzugut auf kleineren Bildschirmen zur Geltung. Also falls ihr die Möglichkeit habt: Nutzt einen großen Fernseher! Der Film ist nicht nur optisch düsterer als die erste Verfilmung von Disney. Der allgemeine Ton des Films ist ernster und eher etwas für ältere Kinder und Erwachsene.

Zeiten ändern sich

Allgemein unterscheidet sich vieles zum Original. Natürlich ist die grobe Handlung weiterhin sehr vergleichbar zur originalen, aber mit einem anderen Medium, von Animation zu einer Real-Verfilmung, und einer Zeitspanne von 70 Jahren muss sich etwas verändern.

Wie bereits erwähnt ändert sich nicht nur die Beziehung zwischen Tinkerbell und Wendy, auch sind beide Charaktere, vor Allem Wendy, deutlich realistischer. Als ich den Film damals sah, konnte ich mich gar nicht mit Wendy identifizieren. Wie auch? Das erste Buch wurde 1904 veröffentlicht, circa 100 Jahre bevor ich den Film überhaupt gesehen hatte. Und Disneys Wendy wurde in den 50er Jahren erschaffen. Auch circa 50 Jahre vor meiner Zeit. Dies soll keiner vorherigen Wendy ihre Existenz und ihre Charakterzüge absprechen, aber ich weiß, dass ich die heutige Wendy geliebt hätte und alles dafür gegeben hätte wie sie zu sein. Und da bin ich sicher nicht die Einzige.

Als Kind liebte ich Tinkerbell. Auch von mir gibt es Fotos im Tinkerbell Kostüm. Deswegen freue ich mich über die Änderungen. Weibliche Charaktere, die gegeneinander arbeiten, obwohl sie auf einer Seite der Geschichte stehen und das wegen einem Jungen sind nicht mehr zeitgemäß. Wir ermutigen uns und die Generationen nach uns doch lieber zusammen zu arbeiten und das Böse gemeinsam zu bekämpfen.

Hooks erweiterte Vorgeschichte passt auch stimmig in das neue Peter Pan Bild und spricht für den Trend der letzten Jahre, dass Schurken nicht mehr nur Schurken sind, sondern immer deutlich facettenreicher sind, als was der erste Blick vermuten lässt. Durch die gute Performance von Jude Law wird dieses noch einmal realistischer und glaubhaft verkörpert.

Ein Flug über Nimmerland

Alles in Allem ist Peter Pan und Wendy ein optisch sehr schöner Film. Auch wenn die erste Verfilmung Disneys ein zeitloses Meisterwerk ist, hat die Neuinterpretation dennoch seine Daseinsberechtigung und ändert die Geschichte zeitgemäß und für ein erwachseneres Publikum ab.

Wer Peter Pan mag wird hier nicht enttäuscht werden, sollte sich aber auf einen deutlich düsteren Gesamteindruck einlassen können.

“Peter Pan & Wendy” könnt ihr ab dem 28. April auf Disney+ streamen.