Disney CRP: Die schönsten Erinnerungen ehemaliger Cast Member vom Cultural Representative Program

Letzte Woche haben wir euch direkt in euer neues Arbeitsumfeld geworfen. Heute setzen wir unsere Einführung in das Cultural Representative Program fort – aber mit einem anderen Ansatz. Heute geht es um die schönsten Erinnerungen, die das CRP früheren Cast Membern gebracht hat.

Ihr werdet sehen, diese Momente sind sowohl klein als auch groß. Sie fanden während der Arbeit statt, aber auch in der Freizeit. Sie passierten während des Jahres in Orlando, aber auch vorher oder hinterher.

Lasst uns also gemeinsam in ein paar der schönsten Erinnerungen blicken! Dafür habe ich einige Team-Mitglieder, Freunde und auch euch auf Instagram gefragt.

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Doch zuerst möchte ich euch einige meiner liebsten Erinnerungen an mein eigenes Programm erzählen. Und sich da auf eine Sache festzulegen ist ganz schön schwer! Denn es gab einfach zu viele schöne Geschichten.

Freundschaften fürs Leben als Cast Member

Aber das zweifellos Beste, was mir in 13 Monaten bei Disney passiert ist, sind die starken Freundschaften (alte und neue), die dort entstanden sind. Ich habe so viele neue Leute aus aller Welt in Orlando kennengelernt und kann mit Stolz behaupten, dass ich Freunde unter anderem in Mexiko, Norwegen, Hongkong, Italien, Japan, Frankreich, England und Kanada gewonnen habe. Nicht nur flüchtige Bekanntschaften, sondern richtige Freunde, mit denen ich regelmäßig in Kontakt bin. Und ja: Freunde, die ich auch nach meinem Programm in ihrem Land besucht habe bzw. die mich besucht haben. Das ist etwas ganz Besonderes!

Und wie sollte es anders sein, habe ich auch Freunde in verschiedenen US-Staaten gewonnen – und natürlich auch mit vielen Deutschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Wir treffen uns (außerhalb der Corona-Zeiten natürlich) oft und gerne, machen Reunions z.B. in Disneyland Paris und genießen die Zeit zusammen (und somit erklärt sich auch das DLP-Titelbild für einen WDW-Beitrag ;)).

https://www.instagram.com/p/BjkUvj9FvwO/

Aber da hört die Story nicht auf. Denn ich habe gemerkt, dass wenn man das CRP, lässt es einen nicht mehr los. So wie ich einst von einem Freund motiviert wurde, das Programm zu starten, habe ich später wiederum Freunde motiviert. Und selbst auf diesem Wege lerne ich selbst Jahre nach meiner Zeit in Orlando noch oft tolle, neue Leute kennen, mit denen man sich direkt verbunden fühlt.

Und dies ist nur einer von mehreren Wegen, auf denen das CRP mein Leben verändert hat. Ich erinnere mich an viele unvergessliche Momente mit Gästen auf der Arbeit. Mit einigen hatte ich später und bis heute Kontakt, andere haben in nur wenigen Sekunden einen lebenslangen Eindruck hinterlassen. Die Erfahrungen jeder Person sind einmalig, aber ich kann euch versprechen: ein Jahr in Walt Disney World wird euer Leben verändern – nicht nur während ihr in Amerika seid.

Hier sind ein paar der schönsten Momente anderer ehemaliger Walt Disney World Cast Member:

Magic Moments für uns und unsere Gäste

Ein Mädchen in der Karamellküche hat mir einen Kuss auf die Wange gegeben, nachdem ich ihr einen Micky-Marshmallow geschenkt habe. Und ein anderer Gast namens Melissa hat mir einen Pin mit meinem Namen drauf geschenkt, der aus 1996 – also meinem Geburtsjahr – stammt.

Melissa

Mein Roomie und ich waren eines Abends in Animal Kingdom unterwegs. Kurz vor closing sind wir zum ersten Mal in Pandora gewesen und waren schon von den Farben und der Beleuchtung bei Nacht fasziniert. Spontan haben wir uns dazu entschlossen, uns einfach in die 2.5h Schlange für Flight of Passage zu stellen und es hat sich mehr als gelohnt! Flight of Passage ist einfach genial – die Bewegungen der Flügel, das Atmen des Ikran und der einzigartige Geruch machen dieses Erlebnis unvergesslich. Von nun an war das mein absoluter Lieblingsride und Animal Kingdom gehörte direkt zu meinen Lieblingsparks!

Erik
Pandora - The World of Avatar in Disney's Animal Kingdom
Blick auf Pandora – The World of Avatar

Eine meiner schönsten Erinnerungen als Cultural Representative war, als ich Bier und Bratwurst an einen meiner absoluten Lieblingsentertainer verkauft habe: Neil Patrick Harris. Es hat sich in dem Moment so unecht angefühlt, aber daran werde ich für immer zurückdenken. Wir sollten in so einer Situation natürlich nicht durchdrehen und den Gast in eine unangenehme Situation bringen. Deshalb war ich äußerlich total cool und bin innerlich fast gestorben.

Jenny
Neil Patrick Harris in Epcot
Neil Patrick Harris während der Candlelight Processional in Epcot © Disney

Ich habe einem Mädchen, das ihre Lieblings-Pins an ihrem Hut sammelt, ein Kompliment gemacht. Später kam sie wieder und hat mir einen Pin geschenkt.

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Ein kleines Mädchen hat drei Eidechsen entdeckt, die in nasser Farbe festgesteckt sind. Sie kam weinend zu mir und wollte sie retten. Ich habe “Animal Protection” (meinen Coordinator) gerufen und sie versicherte ihr, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Das Mädchen wollte nicht gehen, also haben wir sie überzeugt, später wiederzukommen. Wir dachten nicht, dass sie tatsächlich wiederkommt, aber das tat sie! Mein Coordinator hat tatsächlich eine der Eidechsen retten können und wir haben der Prinzessin einen “Lizard Rescuer” button gegeben.

Gigi

Eine meiner schönsten Erinnerungen von meinem Programm hat tatsächlich mit Lederhosen zu tun. Ich habe in dem Shop gearbeitet, in dem die Gäste ein komplettes, “deutsches” Outfit kaufen können. Eigentlich machen das nur sehr wenig Leute. Aber während meiner Schicht kamen plötzlich zwei Freunde mit der Mutter des einen in den Laden und sie wollten sich von ihrer deutschesten Seite zeigen. Also haben wir angefangen, zusammen ein Outfit zu erstellen: vom Hut, über die Lederhose bis zu den Socken.

Leider war meine Schicht mitten im Shoppingrausch zu Ende und ich war für vier Tage nicht auf der Arbeit, sondern im Urlaub im Disneyland (auch sehr magical). Wir haben deshalb gemeinsam beschlossen, dass die beiden mir ihr vollständiges Outfit live präsentieren, sobald ich wieder auf der Arbeit bin. Im Gegenzug habe ich versprochen, einen Celebrating Button mit ihren Namen drauf an dem Tag zu tragen.

Als ich aus meinem Urlaub zurück kam, habe ich den ganzen Tag lang einen Button mit den Namen “Keegan & Shane” getragen. Ein paar meiner Kollegen waren ein wenig skeptisch, aber in der Mitte meiner Schicht kamen die beiden tatsächlich wieder vorbei. Sie sahen in ihren Outfits fantastisch aus und alle Gäste wollten Fotos mit ihnen machen, weil sie wie deutsche Performer wirkten. Wir haben uns alle total gefreut und natürlich ein Foto zusammen gemacht. Und selbst heute noch habe ich mit der Mama des einen ab und zu Kontakt und auch der Button ist ein Teil meiner Disneysammlung geworden.

Lotzy
https://www.instagram.com/p/B-ordsmh1Rg/

Erwischt, ich moggel noch eine guest interaction von mir mit ein. An einem ruhigen Abend kam ein kleiner Junge (vielleicht 6 Jahre?) mit seiner Mutter zum Pin Traden in meinen Shop. Der kleine war riesiger Marvel-Fan war und hat entsprechend Marvel Pins gesammelt hat. Tja, Marvel-Pins waren meist sehr rar. Aber ich hatte manchmal ein paar private Trading Pins in der Tasche und hatte zufällig auch einen Marvel Pin dabei, den ich dem Jungen dann geschenkt habe. Er hat sich riesig gefreut und ist glücklich aus dem Shop gerannt.

Kurz darauf kam er zurück um sich zu bedanken und mich nach meinem Namen zu fragen. Und genau so schnell wie er kam, war er wieder verschwunden. Ein paar Stunden später am Abend kam der Junge dann plötzlich wieder zur Tür reingelaufen und zwar direkt auf mich zu und hat mich (so gut er konnte) umarmt. Im selben Moment kam ein Mann auf mich zu, der mich nach meinem Namen gefragt hat, und mir rutschte zuerst das Herz in die Hose. Es stellte sich aber schnell raus, dass es der Vater des Jungen war, der sich auch noch einmal persönlich bei mir bedanken wollte. Wir haben noch ein bisschen geredet und dann verließ die Familie den Shop, um das Feuerwerk nicht zu verpassen.

Ich war so gerührt, dass ich ihnen noch eine letzte Überraschung machen wollte. Also bin ich sämtliche Kollegen abgegangen, um zu schauen, ob noch jemand einen Marvel Pin hat. Und dann hatte eine Freundin tatsächlich einen, also habe ich sie mir geschnappt und wir sind zusammen nach draußen ins Pavilion und haben die Familie gesucht und zum Glück schnell gefunden. Dass sie erneut aus allen Wolken gefallen sind, muss ich glaube ich nicht erwähnen. Die IllumiNations-Show über der Lagune war in dem Moment vergessen. Als wir uns dann verabschiedet haben, haben wir uns noch aus der Ferne zugewunken. Den Jungen werde ich sicherlich nie vergessen – ob er sich wohl noch an mich erinnert?

Matthias
Pin Trading als Disney Cast Member
Einige der “Hidden Mickey” Pins © Disney

Eine Zeit lang haben wir im Toy Shop limitierte Winnie Puuh Steiff-Tiere verkauft und an einem Tag kam eine Frau zu mir und hat mir gesagt, dass sie gerne Winnie Puuh hätte, aber ob ich die Möglichkeit hätte, eine bestimme Nummer zu finden.

Die Steiffs waren tatsächlich nummeriert, da es nur eine limitierte Auflage war.
Sie hatte mir drei verschiedene Nummern genannt und ich hatte erst onstage im Shop geguckt und dann hinten geschaut, aber nichts gefunden. Ich hatte sie gefragt ob sie noch etwas Zeit hätte, dann würde ich noch schnell ‘im Lager’ schauen.

Sie war total dankbar und meinte, dass sie eh noch kurz rüber in die Karamellküche wollte und einfach gleich wieder kommen würde. Also bin ich schnell rauf gerannt und habe dort geschaut und tatsächlich eine der Nummern gefunden und diese dann für sie zur Seite gelegt.

Als sie wiederkam und ich ihr die gute Nachricht mitteilte hat sie sich super gefreut und sich mehrfach bedankt. Beim Abkassieren hatte ich sie dann noch nach discounts gefragt und sie hat ihre ‘Blue ID’ rausgeholt. Sie war ebenfalls Cast Member. Wir hatten uns dann noch kurz unterhalten wo sie arbeitet (ich erinnere mich allerdings leider nicht mehr genau) und dann ist sie glücklich mit ihrem Steiff gegangen.

Ein oder zwei Tage später hat einer meiner Manager mich darauf angesprochen und ich war ganz erstaunt, dass er davon wusste. Er hat mir dann gesagt, dass die beiden sich gut kennen und sie mir online eine “Four Keys Card” geschrieben und ihn angerufen hat, weil ich so viele Umstände auf mich genommen habe und durchgehend freundlich war und alles gegeben habe ihren außergewöhnlichen Wunsch zu erfüllen.

Sandra

Eine Begebenheit, die aus dem Sommer 2006 besonders in Erinnerung blieb: Dank des International College Programs arbeite ich ein paar Monate an den Kassen zum Magic Kingdom; im Transportation und Ticket Center zwischen dem gewaltigen Parkplatz und der Seven Seas Lagoon. Eines Tages sehe ich ein Paar so um die 60, beide schlank, die suchend auf den Boden starren. Nichts ungewöhnliches, liegen dort doch (bis 2019) Souvenir-Pflastersteine mit Namen und Besuchsdatum von Gästen.

Ich gehe sie zu hinüber, frage, ob ich helfen kann. Sie haben Tränen in den Augen. Sie wären aus Toronto gekommen, meinten sie, und suchten den Stein ihrer Tochter. Diese habe sich vor einiger den Zeit den Traum erfüllt, mit ihren eigenen Kindern nach Walt Disney World zu fahren. Zur Erinnerung hinterließ sie hier einen Stein.

Kurz darauf sei sie bei einem Autounfall gestorben.
An den Kassen hatten wir Ordner, in denen wir den Standort der Steine nachschlagen konnten. Ich komme zurück mit einer vagen Ahnung. Wir suchen zusammen, finden den Namen. Mit brüchiger Stimme bedankt sich der Vater bei mir. Ich lasse beide alleine.

Arm in Arm stehen sie lange an dieser Stelle und blicken auf den Pflasterstein mit dem Namen ihrer verstorbenen Tochter hinab.

Tobias
Walk around the world bricks
Beispiele der “Walk Around the World” Pflastersteine © Disney

Ihr seht, nicht jede Erinnerung ist automatisch pure Disney-Magie. Aber emotional sind sie allemal. Auch solche Momente gehören nun einmal dazu. Ob fröhlich oder traurig: Diese kleinen und großen Momente sind extrem wichtig für die Gäste und die meisten werden diese sicherlich niemals vergessen.

Teil der Arbeit jedes Cast Members ist es, Menschen glücklich zu machen. Und ich für meinen Teil kann sagen: Das ist auch für Cast Member die schönste Aufgabe überhaupt.

Was ich ebenfalls aus eigener Erfahrung sagen kann: Die schönsten Momente entstehen immer dann, wenn man nicht damit rechnet! Die besten guest interactions hatte ich ironischerweise eigentlich immer, wenn ich selbst einen schlechten Tag hatte. Doch genau solche Momente reißen es dann komplett raus.

Habt ihr – vielleicht als Gast – schon ähnliche Momente erlebt, in dem Cast Member euch einen Magic Moment erschaffen haben? Oder habt ihr sogar selbst schon Gäste glücklich gemacht? Erzählt uns eure Geschichte in den Kommentaren!

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Nächsten Sonntag erscheint wieder der nächste Artikel unserer Disney CRP Serie. Diesmal schauen wir uns den Bewerbungsprozess genauer an!

Alle bisherigen Artikel und weitere Infos findet ihr auf unserer CRP-Themenseite. Und vergesst nicht, uns die Themen und Fragen zu schicken, über die ihr mehr erfahren möchtet!

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5 Antworten auf „Disney CRP: Die schönsten Erinnerungen ehemaliger Cast Member vom Cultural Representative Program“

  1. Wie klischeehaft muss man eigentlich aussehen, um ein Land dort repräsentieren zu können?

    @Matthias: Und dir als Norddeutschem hat es nichts ausgemacht, Deutschland mit Brezeln und Lederhosen repräsentieren zu müssen?

  2. Also das reinste Stereotypenstadl.

    Und deiner fehlenden Antwort entnehme ich, dass Haut und Haare offenbar nicht “zu dunkel” sein dürfen, um dort Deutschland zu vertreten. Und dann behaupten manche, die Welt hätte kein Rassismus-Problem.

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