Herzlich willkommen zur neuen Artikelreihe “Disneyfacts” – hier auf disneycentral.de. In dieser Serie werden wir euch interessante Hintergrundinformationen über die verschiedensten Themen rund um Walt Disney, seine Firma, deren Filme und ihre Figuren geben und dabei vielleicht die ein oder andere Frage beantworten, die euch schon seit Langem unter den Nägeln brennt.
Seit fast zwei Wochen läuft der neue “Star-Wars”-Film in den Kinos und spätestens nachdem vor Handlungsbeginn nicht die berühmte 20th-Century-Fox-Fanfare (Däd dädä…), sondern das Disney-Logo auftauchte, dürfte auch dem letzten Filmfan bewusst geworden sein, dass der “Krieg der Sterne” nun im Maus-Haus beheimatet ist. Branchenkenner wissen dies natürlich schon lange, und so mancher Kritiker äußert seinen Protest dagegen, dass Disney nun nach Marvel ein weiteres millionenschweres Franchise aufgekauft hat. Immer wieder liest man höhnende Kommentare, dass Disney inzwischen ja “alles” gehöre und die Medienseite tvtropes.org listet “Disney Owns This” als eigenen Topos.
Zeit, mal genauer hinzuschauen und herauszufinden, was Disney wirklich gehört. Dies kann eine richtige Herausforderung werden, möchte man wirklich alle kleinen Unterabteilungen, Briefkastenfirmen und deren jeweiligen materiellen und geistigen Besitzrechte auflisten. So betreibt Disney mit Reedy Creek Energy Services sogar ein Wasser/Gas/Elektrik-Unternehmen, das allerdings nur für das Gelände auf dem Walt Disney World steht zuständig ist. Daher beschränkt sich dieser Artikel vor allem auf die “sichtbaren” Konzernteile und deren wichtigste Besitztümer.
Die Walt Disney Company mit Sitz in Burbank, Kalifornien, unterteilt sich in vier Geschäftsbereiche von denen der bekannste die Walt Disney Studios sein dürften. Damit sind nicht nur die “physischen” Filmaufnahmestudios gemeint, die es tatsächlich auch noch gibt (sogar immer noch in Burbank), sondern sämtliche zu Disney gehörende Film-, Musik- und Bühnenproduktionsgesellschaften. An erster Stelle steht da natürlich die “Keimzelle” des Konzern, die Walt Disney Animation Studios. Diese produzieren nicht nur die weltbekannten Filme des “Meisterwerke”-Kanons, sondern sind auch die Geburtsstätten der beliebten Cartoonfiguren um Micky Maus, Donald Duck und Co. Das “Mickey-Mouse-and-friends”-Franchise, unter dem das Unternehmen die Figuren inzwischen vermarktet, legte nicht nur den Grundstock für den Erfolg der Firma, sondern gehört vermutlich zu den teuersten und wertvollsten Besitztümern weltweit, wenn man bedenkt, welchen Bekanntheitsgrad die Figuren haben und welch milliardenschweren Umsatz die Merchandisingprodukte einbringen. Seit dem Verkauf der ersten Micky-Maus-Puppe von Charlotte Clark im Jahre 1930, dürfte kein Jahr vergangen sein, in dem nicht irgendein Spielzeug, Uhr oder Kleidung erschien, auf dem eine der beliebten Figuren abgebildet waren.
Mittlerweile bildet die Lizensierung von Micky und anderen Figuren an die Artikelhersteller einen eigenen der vier genannten Geschäftszweige. Die Disney Consumer Products verkaufen die Nutzungsrechte an den Figuren in alle Welt und sorgen mit dem eigenen Buchverlag Disney Publishing und dem Softwareentwickler Disney Interactive dafür, dass auch regelmäßig neue Produkte entstehen. Dazu gehört auch die Lizensierung von Donald Duck und seinen Verwandten an Comic-Verlage wie Egmont, die dann ihrerseits Zeichner und Autoren beauftragen Geschichten zu entwickeln, die uns mit Neuem aus Entenhausen versorgen. Auch im Consumer-Products-Bereich konzentriert sich Disney mehr und auf “familienfreundliche” Franchises und hat so den vom damaligen Disney-Chef Michael Eisner gegründeten Verlag für “Erwachsenenliteratur” Hyperion Books inzwischen verkauft. Dafür gehören inzwischen die Muppets Studios zu 100 % dazu. Dies schließt die Rechte an sämtlichen als “Muppets” vermarkteten Figuren ein, sowie die Rechte an einigen früheren unabhängig produzierten Filmproduktionen (“Muppet Movie” und “Der große Muppet-Krimi”). Andere Jim-Henson-Produktionen, wie die “Sesamstraße” gehören nicht dazu.
Doch zurück zur Filmsparte: Neben dem Zeichentrickstudio gehört natürlich auch noch Disneys Realfilmabteilung dazu, die unter den Labels “Walt Disney Pictures”, “Disneynature” und früher “Touchstone Pictures” und “Hollywood Pictures” Filme veröffentlicht(e). Neben der umfangreichen Bibliothek zu der einige Blockbuster der 90er-Jahre gehören, wie “Armageddon” oder “Pretty Woman”, entsprang diesem Studio auch das millionenschwere “Pirates-of-the-Caribbean”-Franchise, alias “Fluch der Karibik”.
Das Filmstudio Miramax, mit dem Disney eine zeitlang einen Vetriebs-Deal unterhielt, befand sich nur eine kurze Zeit tatsächlich in Disneys Besitz und wurde wenige Jahre später komplett verkauft. Disney hat daher auch keinerlei Rechte mehr an “Pulp Fiction” und Co. Auch der momentan bestehende Vertriebs-Deal mit DreamWorks läuft nächstes Jahr aus und wurde nicht verlängert. Ob Disney dadurch die Verleihrechte an Filmen wie “Lincoln” oder “Gefährten” verliert, ist unklar.
Hundertprozentig in Besitz sind dagegen die beiden in Nordkalifornien beheimateten Pixar Animation Studios und Lucasfilm Ltd., und dadurch die Rechte an den Figuren aus den Toy-Story-, Cars-, Star-Wars- und Indiana-Jones-Universen. Dies schließt jedoch nicht notwendigerweise auch die Rechte an den früheren Filmen ein. Disney darf zwar neue Filme mit Yoda und Co. drehen, die Rechte an den alten Filmen liegen aber nach wie vor bei 20th Century Fox (“Krieg der Sterne”) bzw. Paramount (Indiana Jones”).
Ähnlich verhält es sich beim Zukauf des Marvel-Konzerns: Disney hat als neuer Inhaber der Figuren nun das alleinige Nutzungsrecht (außer bei Spider-Man) und den Gewinn aktueller und zukünftiger Produktionen, bereits entstandene Comics, Filme und Merchandising-Artikel werden dadurch jedoch nicht “nachträglich” an Disney vermacht, auch wenn alle Neuauflagen sicherlich von Burbank “abgesegnet” werden müssen. Die bekanntesten Marvel-Figuren sind Spider-Man, der unglaubliche Hulk, Captain America, Daredevil, X-Men, Wolverine, Iron-Man, Fantastic 4, und die Avengers. Die einzelnen Subunternehmen von Marvel sind dabei unterschiedlichen Geschäftsbereichen zugeordnet; Marvel Films natürlich den Walt Disney Studios, der Comic-Verlag allerdings den Disney Consumer Products.
Die Fernsehsparte von Disney stellt mittlerweile einen eigenen Konzernzweig dar und betreibt unter anderen die großen amerikanischen Kanäle ABC, A&E, Lifetime, sowie den Sportsender ESPN. Obwohl das hauseigene Produktionsstudio ABC Studios (ehemals Touchstone Television) mit “Hör mal, wer da hämmert!” und “Desperate Housewives” in der Vergangenheit, sowie mit “Criminal Minds” und “Once upon a Time” aktuell jede Menge Hits produziert hat, dürfen alle diese Sender natürlich auch Fremdproduktionen zeigen. International aktiv ist die Disney-ABC-Television-Group mit den weltweit verbreiteten Disney Channels und verschiedenen Teilhaben (z.B. an Super RTL und der Betreibergesellschaft von RTL 2, ATV und Tele 5). Mit einigem Abstand ist dieser Geschäftbereich der Umsatzstärkste.
Last but not least ist da noch Walt Disney Parks and Resorts, das neben den großen Parks in Anaheim (Kalifornien), Florida, Paris und Hong Kong auch noch mehrere Kreuzfahrtlinien und Hotels betreibt. Ein neuer Park in Shanghai ist für 2016 geplant. Das Tokyo Disney Resort, wird von einem unabhängigen Betreiber lizensiert.
Zum besseren Überblick hier noch eine grafische Übersicht:
Wie hat euch die erste Ausgabe der “Disneyfacts” gefallen? Habt ihr einen Wunsch für ein neues Thema, dem sich diese Reihe widmen soll? Schreibt einen Kommentar, hier oder im Forum!
DisneyCentral.de LIVE:
Calling all Dreamers!
DisneyCentral.de LIVE: Calling all Dreamers! - Der neue deutsche Disney Podcast von Fans für Fans. Jeden 1. Freitag im Monat eine neue Episode! Jetzt überall, wo es Podcasts gibt - Träumst du vorbei?
Quelle
Hast du Lust auf deine eigene Traumreise nach Disneyland Paris bekommen? Dann buche jetzt deinen zauberhaften Aufenthalt im Reich der Magie auf der offiziellen Disneyland Paris Homepage!
Affiliate Link: Bei einer Buchung können wir eine Verkaufsprovision erhalten. Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_assets_owned_by_Disney