LUCA Interview: Pixar Regisseur Enrico Casarosa und Produzentin Andrea Warren über Inspirationen und mehr

Zum Start des neuen Pixar-Films „Luca“ haben wir uns mit dem Regisseur Enrico Casarosa und der Produzentin Andea Warren getroffen und im Interview über Inspirationen, Clichés und Herausforderungen an dem Film gesprochen.

Die italienische Inspiration

„Luca“ spielt an der italienischen Riviera – und das merkt man auch in fast jedem Moment des Films. Ist es ein Zufall, dass Regisseur Enrico Casarosa selbst bis Mitte seiner 20er in Italien gelebt hat, ehe er nach Amerika und zu Pixar gegangen ist? Sicherlich nicht. Viele Erinnerungen an das Meer und die Sommer liegen noch immer im heute 49-Jährigen. Die Chance, eine Geschichte seiner Wurzeln zu erzählen, weiß der Filmemacher zu schätzen. Und gleichzeitig sieht er eine Parallele zwischen Lucas Seemonster-Seite, die er vor den Menschen verstecken muss, und seiner eigenen Zeit, in der er in einem neuen Land seinen Platz gesucht hat.

Luca Pixar Interview: Enrico Casarosa
Director Enrico Casarosa is photographed on February 16, 2021 at Pixar Animation Studios in Emeryville, Calif. (Photo by Deborah Coleman / Pixar)

Aber er ist nicht der Einzige Italiener. Auch Produktionsdesignerin Daniela Strijleva hat in Italien gelebt. Da war es gar nicht so schlimm, dass es für die Recherche bis auf das technische Team niemand von den Künstlern nach Italien geschafft hat.

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Die Schwelle zum Stereotyp

Doch lauert hier nicht die Gefahr – besonders in einer Komödie – die Kultur stereotypisch darzustellen?

„Absolut – und der Schlüssel für mich persönlich war es, mich nicht allein auf meine Erfahrungen in Italien zu beschränken. Ich habe meine Erinnerungen selbst zu hinterfragt: ‘Erinnere ich mich korrekt?’ Deshalb prüfen wir alles auf Authentizität und haben verschiedene Generationen dazu befragt“, erzählt Enrico.

„Wir hatten einen interessanten Verlauf zum Thema ‘Gestik’. Wir haben darüber mit Kollegen von Disney Italien gesprochen und sie sagten ‘Wir gestikulieren nicht so viel!’. Und während er das sagte, hat er genau dies getan. Wir haben auf jeden Fall versucht, die Kultur authentisch in einer liebenden Art und Weise darzustellen und ich hoffe, dass die Zuschauer dies auch so aufnehmen.“

Übrigens: Die Vespa, die ein zentrales Symbol im Film ist? Diese stammt aus Enricos Kindheit. Denn er und sein bester Freund sind auf den Scootern aufgewachsen.

Luca and Alberto
BUILDING A FRIENDSHIP – Jacob Tremblay and Jack Dylan Grazer lend their voices to Luca and Alberto—two sea monsters who look human when they’re out of the water. The two spark a friendship one special summer in an Italian seaside town – a bond quickly deepened by a mutual love of Vespa scooters and the freedom and adventure they represent (even when they’re homemade). Directed by Academy Award® nominee Enrico Casarosa (“La Luna”) and produced by Andrea Warren (“Lava,” “Cars 3”), “Luca” opens on June 18, 2021. © 2021 Disney/Pixar. All Rights Reserved.

Die Herausforderungen des Films

Stilistisch ist „Luca“ sehr besonders. Eine spezielle Frage richtet sich an das Design der Seemonster, denn dieses ist tatächlich von alten Karten und Illustrationen von Leviathanen und Kraken inspiriert. „Wir haben uns von der Gestaltung der Flossen, etc. inspirieren lassen. Lucas Großmutter sieht zum Beispiel am ehesten wie eines dieser alten Zeichnungen aus. Aber tatsächlich sind sie ja nicht wirklich Monster, sie können sich ja auch in Menschen verwandeln. Sie werden nur Monster genannt, also haben wir ihnen eine eigene Schönheit gegeben.“

Lucas wichtigste Charaktereigenschaft ist beispielsweise Neugierde, weshalb er große Augen bekommen hat. Er ist auch etwas unsicher und wirkt unschuldig, weshalb er viele Rundungen in seinem Design hat. Alberto ist ein bisschen älter und stärker. Dies ist visuell mit stärkeren und spitzeren Flossen bemerkbar, die von Thunfisch inspiriert wurden.

Der Transformationseffekt zwischen den Monster- und Mensch-Formen war übrigens eine große technische Herausforderung, da hier jeweils zwei komplett verschiedene Modelle benutzt wurden. Den Effekt selbst haben sich die Macher dann aber wieder bei Tintenfischen abgeguckt, die sich auf natürliche Weise tarnen können.

Seine normale Produktionszeit von etwa fünf Jahren konnte der Film trotz der Coronapandemie einhalten. Während die frühen Phasen für die Storyentwicklung und die Stilfindung nicht beeinflusst wurde, waren es hauptsächlich die Animationen und Aufnahmen, die zur Herausforderung wurden. Letztere wurden für eine möglichst gute Akustik nicht selten zuhause in Wandschränken aufgezeichnet.

Die Sidekicks sind immer wichtig für die Story und unglaublich beliebt. In dieser Geschichte ist es Macchiavelli, der Kater. Woher die Idee kommt? Daran konnten sich auch Produzentin Andrea Warren nicht erinnern. Aber Katzen waren einfach überall zu sehen. Und sie fanden es lustig, einen Kater einzubauen, der wie Massimo (Giulias Vater) aussieht. Der Humor kommt auch daher, dass Macchiavelli der Einzige ist, der durchschaut (bzw, erriecht, dass Luca und Alberto Seemonster sind.

Pixar Luca Interview: Producer Andrea Warren
Producer Andrea Warren is photographed on February 12, 2021 at Pixar Animation Studios in Emeryville, Calif. (Photo by Deborah Coleman / Pixar)

Arielle und Nemo – Inspirationen für Luca?

Die ersten zehn Minuten des Films haben mich persönlich stark an „Arielle die Meerjungfrau“ und „Findet Nemo“ erinnert. War das gewollt oder war es lediglich das Unterwasser-Thema, das bei mir Assoziationen wach gerufen hat?

„Nicht wirklich. Es gibt einige Parallelen im Sinne des Interesses an anderen Welten. Aber es gibt einen wunderschönen Golf in Ligurien und dort – so glauben viele – hat Hans Christian Andersen ‘Die kleine Meerjungfrau’ geschrieben. Vielleicht hat ihn also sogar die italienische Riviera inspiriert, was ich sehr faszinierend finde“, so Enrico.

„Bezüglich ‘Findet Nemo’, so mussten wir dieses Mal sehr spezifisch sein und unsere eigene Meeres-Welt erschaffen. Ligurien hat ganz andere Farben und vermittelt ein anderes Gefühl. Dies authentisch umzusetzen, war uns wichtig.“

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„Die andere Parallele, die du siehst, ist wahrscheinlich das Familien-Drama. Aber da haben wir nicht zu sehr drüber nachgedacht. Es gibt einen besonderen Andrew-Stanton-Button, der an einen ähnlichen Button aus ‘Findet Nemo’ erinnern soll. Ohne zu viel zu spoilern, solltet ihr nach dem Abspann die Augen offen halten. Andrew hatte uns als Teil des Brain Trusts bei Pixar geholfen und auf diese Weise ziehen wir eine Verbindung zu unseren früheren Meeres-Abenteuern.“

Luca ist ab diesen Freitag, den 18. Juni, für alle Disney+ Abonnenten zum Streamen verfügbar. Wir haben sämtliche Trailer und Informationen zu Luca für euch zusammengefasst.

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2 Antworten auf „LUCA Interview: Pixar Regisseur Enrico Casarosa und Produzentin Andrea Warren über Inspirationen und mehr“

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