Unser Konzert-Bericht zu “Disney in Concert: Dreams Come True”

Lesedauer ca. 7 Minuten

Werbung: Wir waren geladene Gäste von Semmel Concerts | Affiliate Links

Der Mai 2022 hat für viele Disney-Fans ein großes Highlight geboten, auf das sie buchstäblich seit Jahren hingefiebert haben. Die “Disney in Concert”-Konzertreihe konnte endlich wieder auf Tour gehen! “Dreams come true” hieß die diesjährige Version der Konzertreihe und hat unter anderem in Köln halt gemacht, wo wir vom Veranstalter Semmel Concerts geladene Gäste waren. Ob die Vorstellung unsere Träume erfüllt hat, verrät euch unser Konzert-Bericht.

Die nächste Konzert-Tour mit dem Titel “Disney 100 – The Concert” anlässlich des großen 100-jährigen Jubiläums der Walt Disney Company steht kurz bevor! Bei Eventim (Affiliate Link) könnt ihr euch jetzt Tickets sichern, bevor die besten Plätze vergeben sind:

Alle hier haben einen Traum

Ein Untertitel wie “Dreams come true” schreit natürlich nach reiner Disney-Magie. Schließlich verbindet die meisten Disney-Filme und -Abenteuer oftmals ein Hauch von Magie oder ein wahr gewordener Traum. Schon Geppetto in “Pinocchio” hatte den Traum, einen eigenen Sohn zu haben. Und auch Cinderella träumte von einem besseren Leben – während Alice in ihrem Traum-Wunderland verrückte Abenteuer erlebte oder Rapunzel düstere Grobiane von ihrem überzeugen musste. Ihr seht, es gibt eine riesige Bandbreite an Filmen und Liedern, die regelrecht danach betteln, in einer Show namens “Disney in Concert: Dreams come true” mit dabei zu sein.

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Und eine weitere Tatsache haben alle die zuvor genannten Titel gemeinsam: Sie alle waren nicht Teil des Konzerts mit dem Versprechen, dass “Träume wahr werden”.

Natürlich hat der Titel des Konzerts noch eine andere Hälfte – und zwar lautet diese “Disney in Concert”, was vermutlich für die meisten Menschen ein deutlich größeres Versprechen und eine größere Aussage als “Dreams come true” darstellt. Demnach stehen die Verantwortlichen vor der Herausforderung, den Zuschauern die Disney-Hits zu präsentieren, an die sie zuerst denken – schon fest traditionell also Songs aus “Der König der Löwen” und “Die Eiskönigin”. Gleichzeitig gibt es die “Disney in Concert” Reihe jedoch schon seit 2016 in Deutschland. Und so gilt es den Spagat zu meistern, sich nicht zu wiederholen, um wiederkehrenden Fans etwas Neues zu bieten, und trotzdem neuen Gästen die großen Klassiker zu präsentieren.

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Der Musik-Mix war demnach ein sehr interessanter, denn neben den üblichen Verdächtigen wie “Lass jetzt los” (bzw. Let It Go) und “Der ewige Kreis” (The Circle of Life) haben es so einige überraschende wie auch ungewöhnliche und einen schlichtweg überhaupt nicht passenden Song in die Endauswahl geschafft.

Die komplette Songliste findet ihr weiter unten. Doch ein ganz großer Kritikpunkt muss schon hier ausgesprochen werden – und er betrifft ausgerechnet die Eröffnungsnummer. “A Million Dreams” – es gäbe doch kein besseres Lied, das den Konzert-Abend treffender beschreiben könne, so Moderator Daniel Boschmann bei seinem ersten Gang auf die Bühne. Schön klingt der Name – so viel muss man ihm lassen. Doch leider stammt dieses Lied aus dem 2017er Film “The Greatest Showman” – einem Film von 20th Century Fox, der noch vor der Übernahme durch Disney entstand und veröffentlicht wurde. “Disney in Concert” wird also mit einem Nicht-Disney-Song eröffnet. Die Verwirrung in unserer vier Augen ist groß – bis sich unsere Blicke irgendwann treffen und nur noch verzweifeltes Lachen zu hören ist.

Ein magischer Abend – mit kleinen “abers”

Nach dem verpatzten Intro besserte sich die Song-Auswahl auf einen Schlag und bot plötzlich eine erstaunlich große und unerwartete Variation. Für den folgenden “Aladdin” Block entnahm man Stücke dem Disney-Zeichentrickfilm, fügte sogar einen Instrumental-Abschnitt ein, bediente sich dem Musical und ebenso der Live-Action-Neuverfilmung. Und auch die Auswahl der Songs dabei eine außerordentlich gute – Hut ab.

Verschiedene Solist*innen dürfen während der zahlreichen Nummern mal mehr und mal weniger glänzen. Unter den musikalischen Stimmen sind Philipp Büttner, Mandy Capristo, Judith Lefeber, Elisabeth Hübert, Anton Zetterholm und Roberta Valentini. Generell gilt allen Beteiligten zu sagen: Hut ab! Enrico De Pieri fehlte leider ohne jegliche Begründung oder weitere Erwähnung – schade!

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Die Leistungen waren insgesamt top! Bei manchen Stücken schien es uns jedoch so, als wäre eine/r der anderen Sänger/innen passender gewesen. Einzig Mandy Capristo, welche offiziell als Stargast betitelt wird, konnte uns leider so überhaupt nicht überzeugen. [Nachtrag: Nach der Veröffentlichung dieses Artikels haben wir erfahren, dass sie aufgrund einer vorherigen Corona-Erkrankung stimmlich noch angeschlagen war. Das entschuldigt zwar den Auftritt, wirft jedoch die Frage auf, ob man nicht lieber nach einem Ersatz hätte suchen sollen.] Ein zweiter Kritikpunkt bezüglich der Solist*innen muss beim Thema Diversität genannt werden. Alle Performer sind weiß – bis auf Judith Lefeber. Diese darf scheinbar lediglich durch ihre Hautfarbe geleitet Tianas Song “Ganz nah dran” singen. Danach war sie verschwunden und durfte keinen weiteren Song singen – schließlich werden die folgenden Songs ja nicht mehr von dunkelhäutigen Filmfiguren gesungen…

Eine Person, die zu meinem Leidwesen immer wieder auf die Bühne zurückgekehrt war, ist Moderator Daniel Boschmann. Ich persönlich habe ihn bewusst vor diesem Abend noch nie wahrgenommen, doch mein anfänglich schwacher Eindruck von ihm hat sich leider immer weiter bestätigt – bis zu einem Ausmaß, wo ich die absolute Grenze ziehe und die rote Karte ziehen würde. Das Opening des Präsentierenden ist dabei von Corona-Witzen geprägt – schließlich hätte die Show ja schon vor zwei Jahren stattfinden sollen. Statt einer kleinen Referenz an diesen Umstand gibt es mehrere Sätze und mehrere Witze bis zum Wiederfinden des Tickets hinterm Kühlschrankmagneten. Das sollte unterhaltsam sein, doch hat es leider auch einen faden Beigeschmack von sarkastischem Galgenhumor, der für eine Disney-Vorstellung mehr als unangebracht ist. Die direkt von Disney organisierten Shows geben sich Mühe (zugegebenermaßen sicherlich auch extrem im Eigeninteresse), den Menschen Eskapismus zu ermöglichen und in eine andere, schöne Welt zu entführen, damit sie die Sorgen des Alltags hinter sich lassen können. Eine Idee, die noch Walt Disney und seinem Herzensprojekt Disneyland selbst entspringt, und die hier mit Füßen getreten wird.

An späterer Stelle – und dies ist der oben schon angeteaserte Grenzpunkt bei mir – crasht er mittendrin einen der – nein einen DER – Disney-Songs mit einem absolut talentfreien Rap auf Kosten eines billigen Gags. Sorry, aber das geht gar nicht! Bis ich wusste, wie mir da gerade geschieht war der besagte Song “Nur kein Wort über Bruno” nämlich schon vorbei. Und neben dem ruinierten Song ist es auch einfach eine Beleidigung des Orchesters und der anderen Sänger*innen auf der Bühne. Direkt nach dem “Encanto”-Block witzelte er dann selbst über sein – im wahrsten Sinne des Wortes – Crash.

Ein paar abschließende, kleinere Kritikpunkte sind für mich persönlich ein paar zu häufige Werbe-Erwähnungen von Disney+ bzw. Disneyland Paris. Ob in diese Kategorie auch die Einbindung des Live-Action-Remakes von “Mulan” statt dem Zeichentrickklassiker gilt, lasse ich mal offen. Wo man sich dann aber tatsächlich gerne bei den Disney Parks etwas abschauen darf sind die Special Effects. Die wenigen Pyroeffekte und Konfettibomben, die eingesetzt waren, wirkten dann leider doch vergleichsweise etwas verloren. Spezialeffekte sowie das Bühnendesign mit den LEDs müssen dringend überarbeitet werden. Wenn zu “Arielle”-Songs keine Seifenblasen in der Arena umherfliegen, läuft irgendwas verkehrt. Auch wenn dies recht harsch klingt, so liegt dies einfach an der Erwartungshaltung an die Marke Disney begründet. Doch schließlich darf der normale Konzertgänger für einen Premiumpreis auch Premiumqualität erwarten.

Fazit: Besondere Empfehlung für…

Aladdin in Disney in Concert: Dreams come true

Insgesamt hatten wir trotz aller hier erwähnten Kritik einen spaßigen Abend. Für mich persönlich war es das zweite “Disney in Concert” – mein erstes habe ich 2016 während der ersten Tour in Deutschland erlebt. Beide Shows ähnelten sich insgesamt gesehen schon sehr. Auch wenn man sich hier Mühe gemacht hat, brandaktuelle und beliebte Songs wie aus “Encanto” einzubinden. Das gibt definitiv Pluspunkte!

Als leidenschaftlicher Disney-Fan, der weltweit inzwischen einige Disney-Shows und -Produktionen gesehen hat, kann ich jedoch nicht alles blind schönreden. Deshalb die hier erläuterten Kritikpunkte. Für den normalen Durchschnittsmensch, der Disney aus seiner Kindheit kennt oder der mit seinen eigenen Kindern das Konzert besucht, gibt es aber eine absolut klare Empfehlung. Dasselbe gilt sicherlich für diejenigen, die eine abwechslungsreiche Show suchen.

Meine persönlichen Lieblings-Parts waren überraschenderweise übrigens meist die Instrumental-Stücke. Emotionales Highlight waren dabei die Stücke von “Tarzan”, in denen Phil Collins’ Energie auch über 20 Jahre später noch widerhallt. Dass dann noch der originale Musical-Tarzan Anton Zetterholm, der persönlich von Collins ausgewählt und ausgebildet wurde, auf der Bühne stand, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Und noch eine weitere, instrumentale Überraschung hat mich extrem positiv gepackt: “Pomp and Circumstances” wurde mit dem entsprechenden animierten Stück aus “Fantasia 2000” mit Donald und Daisy Duck komplett aufgeführt. Toll, dass die Fantasia-Tradition auf so eine Weise erhalten bleiben darf!

Einen letzten, abschließenden Wunsch möchte ich jedoch noch äußern: Ich wünsche mir, dass bei der nächsten Konzerttour wieder einige wahre Disney-Klassiker von vor 1989 dabei sein dürfen.

Tipp: Wer weitere Eindrücke von “Disney in Concert” sehen und erleben möchte, kann dies in unseren Story Highlights auf Instagram tun!

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Songliste

  • Greatest Showman: A Million Dreams
  • Aladdin (Musical): Stolz auf deinen Sohn
  • Aladdin (Live Action): Speechless
  • Aladdin (Animation): Arabian Nights (instrumental)
  • Aladdin (Animation): Ein Traum wird wahr
  • Küss den Frosch: Ganz nah dran
  • Merida – Legende der Highlands: Touch the Sky
  • Tarzan: Zwei Welten (instrumental)
  • Tarzan: Fremde wie ich
  • Tarzan: Trashin’ the Camp
  • Tarzan: Zwei Welten Reprise
  • Die Eiskönigin II: Wo noch niemand war
  • Die Eiskönigin II: Verlassen im Wald
  • Die Eiskönigin II: Zeige dich
  • Fantasia 2000: Pomp and Circumstance (instrumental)
  • Encanto: Abre Los Ojos (instrumental)
  • Encanto: Warten, dass ein Wunder kommt
  • Encanto: Nur kein Wort über Bruno
  • Encanto: Dos Oruguitas
  • Arielle, die Meerjungfrau: Ein Mensch zu sein / Ein Mensch zu sein (Reprise)
  • Arielle, die Meerjungfrau: Unter dem Meer
  • Arielle, die Meerjungfrau: Küss sie doch
  • Arielle, die Meerjungfrau: Happy Ending (instrumental)
  • Mulan (Live Action): Reflection
  • Hercules: In Sekunden auf Hundert
  • Hercules: Ich will keinen Mann
  • Hercules: Ich werd’s noch beweisen! (mit zusätzlichem Vers) / Ich werd’s noch beweisen! (Reprise)
  • Fluch der Karibik: He’s a Pirate (instrumental)
  • Der König der Löwen: Der ewige Kreis
  • Der König der Löwen: Can You Feel the Love tonight?
  • Der König der Löwen: Der König ist zurückgekehrt
  • Die Eiskönigin: Lass jetzt los (Zugabe)

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2 Antworten auf „Unser Konzert-Bericht zu “Disney in Concert: Dreams Come True”“

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