Review: Zurück im Dschungel – TARZAN Musical feiert fulminante Premiere in Hamburg

Disney’s Musical Tarzan kehrt nach 17 Jahren mit einem spektakulären Comeback ins Stage Theater Neue Flora in Hamburg zurück. Ab November 2025 erwartet die Zuschauer eine packende Mischung aus beeindruckender Akrobatik, der preisgekrönten Musik von Phil Collins und einer 360-Grad-Bühnenshow, die den Dschungel lebendig werden lässt. Die emotionale Geschichte von Tarzan, die die Suche nach Identität und die Verbindung zwischen zwei Welten erzählt, begeistert Jung und Alt gleichermaßen und macht den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie

Eine Rückkehr mit Herz

Mit Tarzan – das Musical kehrt nicht nur ein Disney-Klassiker auf die Bühne zurück, sondern auch ein echter Fanliebling: Alexander Klaws schlüpft erneut in den Lendenschurz des Dschungelmannes. Wer befürchtet, einen in die Jahre gekommenen Tarzan zu sehen, wird eines Besseren belehrt. Klaws überzeugt als Athlet, Emotionsträger und Charismatiker – und vor allem mit ganz viel Herz. Sein „Einschwingen“ kurz vor der Pause sorgte für wohlverdiente Standing Ovations im ausverkauften Theater.

Der geheime Star der Show

Besonders beeindruckend: Der junge Tarzan, bei der Medienpremiere von „Ivo“ verkörpert. Sein Spiel ist warm, berührend und von einer Reife geprägt, die man einem Kind nicht unbedingt zutraut. In vielen Szenen stiehlt er dem erwachsenen Tarzan die Show – im besten Sinne. Seine Darstellung ist ein echtes Highlight und zeigt, wie viel Talent und Empathie in der jungen Generation steckt.

Jazz Queen im Dschungel

Elindo Avastia als Terk ist eine echte Entdeckung. Mit quirliger Präsenz, schlauen Sprüchen und einem peppigen, jazzigen Gesang setzt er dem Ganzen die Krone auf. Seine Nummern sind echte Ohrwurm-Kandidaten und bringen den Saal zum Lachen und Mitsingen. Avastia bringt eine frische Energie in die Rolle und sorgt für einige der witzigsten Momente der Show.

Bühne und Ensemble – spektakulär!

Das Ensemble überzeugt mit beeindruckender Choreographie und Bühnenpräsenz. Ob das Schwingen mit Lianen über das Publikum oder das O-beinige Laufen der Gorillas – jede Bewegung wird mit Hingabe und Präzision umgesetzt. Das visuell detailverliebte Bühnenbild, kombiniert mit Soundeffekten und Lichtdesign, schafft eine glaubhafte, charmante Urwaldwelt. Die 360-Grad-Inszenierung sorgt dafür, dass man nicht einfach Zuschauer ist – man ist Teil des Dschungels.

Phil Collins – Musik, die berührt

An der Musik von Phil Collins kommt man nicht vorbei. Klassiker wie „You’ll be in my heart“ oder „Two worlds“ lassen kein Auge trocken. Doch auch die eigens für das Musical komponierten Stücke sind stimmungsvoll und bereichern die Show deutlich. Die Musik ist das Herzstück der Inszenierung und trägt maßgeblich zur emotionalen Wirkung bei.

Professor Archimedes Porter – ein kleiner Makel

Ein kleiner Kritikpunkt bleibt: Das Fehlen zweier beliebter Figuren. Professor Archimedes Porter, Janes Vater, ist für das Musical vor der Überfahrt von England verstorben. Auch das hypochondrische Elefantejunge Tantor fehlt im Dschungel (Ist das Wasser auch wirklich keimfrei?). Das nimmt dem Musical zwar Chancen auf lustigen Comic-Relief, aber auch auf die warmherzige Vater-Tochter-Beziehung der Porters. Nicht dramatisch, aber durchaus schade.

Fazit

Die Neuauflage von Tarzan – das Musical in Hamburg ist ein toller Mix aus Nostalgie und frischer Energie. Mit Alexander Klaws in Bestform, einem überraschend starken Kinderdarsteller, sowie einer unglaublichen Bühne und Musik ist die Premiere der Show definitiv gelungen. Wer einen Abend mit Emotionen, Freude und engen Familienbeziehungen sucht, wird ab dem 20. November definitiv fündig und erlebt einen Abend, den man so schnell nicht vergisst.

Neuauflage „Tarzan – Das Musical“: 8,5 von 10 Sternen